Einen Digitalen Termin zum Thema „Mobilität der Zukunft“ veranstaltete die Landtagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Nicole Heger am 02.12.2020. Als Referent eingeladen war der verkehrspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen und Mitglied des Verkehrsausschusses Matthias Gastel MdB. In seiner Präsentation legte er dar, dass wir eine Verkehrswende nicht nur für mehr Klimaschutz brauchen, sondern auch für aktiven Gesundheitsschutz durch bessere Luftqualität und Lärmschutz. „In den letzten 25 Jahren wurden 3000 Kilometer Bahnstrecken stillgelegt, aber mehr als 2000 Kilometer Autobahn gebaut, das muss sich in der Zukunft ändern“, machte er den interessierten ZuschauerInnen klar.
„In den letzten 25 Jahren wurden 3000 Kilometer Bahnstrecken stillgelegt, aber mehr als 2000 Kilometer Autobahn gebaut, das muss sich in der Zukunft ändern“
Die Verkehrswende bestehe aus zwei verschiedenen Bausteinen. Zum einen die Änderung des Verhaltens bei der Mobilität der BürgerInnen hin zu mehr Radfahren, Nutzung von ÖPNV und bewusstem Nutzen eines PKW, wo es die Situation erfordert. Der zweite Baustein ist die Modernisierung der Technik, zum einen Digitalisierung bei der Steuerung, aber auch zum Beispiel die Steigerung der Elektrifizierung bei der Bahn. Mehr Geld muss in die Bahninfrastruktur investiert werden für attraktive Bahnhöfe als Mobilitätsknotenpunkte, Deutschlandtakt und Erhalt der Bahnschienen, aber auch für den Ausbau eines Schienennetzes für den Güterverkehr wie die Bahnstrecke Rotterdam – Genua. „In Baden-Württemberg wurde schon viel umgesetzt, wie zum Beispiel eine Tarifreform mit einer Preisreduzierung von ca. 25%, Metropolexpresszüge, Reaktivierung von Bahnstrecken, S-Bahn-Ausbau und vieles mehr“, zählte der Verkehrsexperte auf. Mit einem Mobipass für alle Verkehrsmittel soll der Tarifdschungel ein Ende haben.
„In Baden-Württemberg wurde schon viel umgesetzt, wie zum Beispiel eine Tarifreform mit einer Preisreduzierung von ca. 25%, Metropolexpresszüge, Reaktivierung von Bahnstrecken, S-Bahn-Ausbau und vieles mehr“
In der Zukunft muss es auch mehr Mittel für den Ausbau des Radverkehrs geben, denn mithilfe von E-Bikes können deutlich längere Strecken mit dem Rad zurückgelegt werden. Das E-Auto mit seinem hocheffizienten Antrieb wird den fossilen Verbrennungsmotor ablösen, alternative Kraftstoffe sind nur für den Schwerlastverkehr nutzbar. Autoarme Städte wie Amsterdam oder Kopenhagen sind gute Beispiele wie Innenstädte attraktiver gestaltet werden können.
Nach der Vorstellung der grünen Pläne und Ideen stellten die Teilnehmenden zahlreiche Fragen, zum Beispiel zu Tempo 30 in Ortschaften, den Genehmigungsverfahren für Umgehungsstraßen, dem Bundesverkehrswegplan und die Zerstörung von Naturschutzgebieten durch immer neue Umgehungsstraßen hier im Wahlkreis. „Wir brauchen eine gute Informationspolitik und Beteiligungsverfahren für die BürgerInnen, um mehr Akzeptanz für Verkehrsprojekte zu schaffen“, unterstrich Nicole Heger in ihrem Schlusswort. In den nächsten Wochen sind weitere digitale Termine zu verschiedenen Themen geplant.
